Willi Frommelt, Schaan
Die Casinos, die in Liechtenstein tätig sind, zahlen jährlich Steuern, Abgaben und Gebühren an unseren Staat. Die Regierung hat im Budget für die nächsten fünf Jahre Einnahmen von CHF 40 Mio. pro Jahr eingeplant. Leider wird nirgends aufgeführt, was für Konsequenzen später entstehen werden.
Haben wir aus der jahrzehntelangen Schwarzgeldstrategie des Finanzplatzes, die Liechtenstein zwar viel Wohlstand brachte, aber auch unserem Image enorm geschadet hat, nichts gelernt? Kaum ist der gute Ruf mit viel Aufwand wieder einigermassen hergestellt, rauschen wir mit Vollgas in ein neues Problem hinein. Wenn Liechtenstein im Ausland als Casinoland wahrgenommen wird, hat dies früher oder später schmerzhafte Folgen für die übrigen erfolgreichen Wirtschaftszweige des Landes.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns die Nachbarstaaten unter Druck setzen und wir unsere «Casinopolitik» ändern müssen (siehe Wechsel zur Weissgeldstrategie). Schweizerische Politiker mahnen bereits an, dass Liechtenstein kassiert, aber die sozialen Kosten für die spielsüchtigen Schweizer ausgelagert werden.
Wenn man bedenkt, wie die Casinos ihr Geld verdienen, frage ich mich, ob wir solche Einnahmen wirklich brauchen. Wollen wir und der Staat wie Spielsüchtige abhängig werden?
Unter www.volksmeinung.li findet man weitere Fakten zum Thema Casino. Es ist höchste Zeit, dass wir uns als EinwohnerInnen dieses Landes damit befassen.
(Erscheint in den Landeszeitungen als Leserbrief)