Denkt Liechtenstein zu kurzfristig?

Willi Frommelt, Schaan
Muss Liechtenstein wirklich alles machen, was Geld bringt?

Ein chinesisch-europäisches Konsortium möchte die Liechtensteiner Funkfrequenzen verwenden. Es ist geplant, mit einem Netz von 300 Kommunikationssatelliten ein internationales Geschäft zu betreiben. Geld und Teile der Technik sollen aus staatlich kontrollierten Firmen mit Sitz in China kommen. Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens wurde gegen das Amt für Kommunikation beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) Beschwerde eingereicht. Das Satellitenprojekt steht wegen des VGH-Urteils noch nicht vor dem Aus. Was kann das kleine Liechtenstein machen, wenn chinesische militärnahe Unternehmen sich nicht an die Auflagen der Bewilligung halten? Wir riskieren, viel Goodwill von westlichen Ländern zu verlieren, und müssen allenfalls mit Gegenmassnahmen rechnen.

Ein weiteres Beispiel sind die Casinobetriebe in Liechtenstein. Ohne Prophet zu sein, ist vorhersehbar, dass es früher oder später verschiedene Probleme geben wird.
Hier ein paar Schlagzeilen aus österreichischen Medien:

  • «Manipulierte Spielautomaten bei Spielcasinos in Österreich.»
  • «Auszahlungsquote wird angeblich im grossen Stil manipuliert.»
  • «Die Finanzpolizei kämpft gegen illegales Glücksspiel und manipulierte Spielautomaten.»

Wir erlauben ausländischen Unternehmen, den Standort Liechtenstein für ihre Gewinnmaximierung zu nutzen. Hier stellt sich unweigerlich die Frage: Muss Liechtenstein wirklich alles machen, was Geld bringt?
Wohlstand scheint unser Denken auszuhöhlen. Irgendwann werden wir jedoch die Rechnung für unser Verhalten bekommen.
Lesen Sie mehr zum Thema Spielcasinos auf der Homepage der IG Volksmeinung.