Schadensabwendung?

Georg Schierscher, Schaan
«Jede Regierung muss alles unternehmen, um Leid und Schaden von der Bevölkerung abzuwenden», schreibt mit Recht der Präsident der VU in der «Liewo» vom 14. November.

Ja, aber wo blieb dieser Grundsatz bei ihm und den anderen politisch Verantwortlichen, als sie insbesondere im Jahr 2016 im Geldspielgesetz den Systemwechsel von der Konzession zum Polizeibewilligungsverfahren beschlossen hatten, ohne vorher den gebotenen Austausch der Sperrlisten zumindest mit der Schweiz, mit Österreich und Deutschland geregelt zu haben? Nun schaffen wir Spielsüchtige aus dem eigenen Land, die anderen exportieren wir.
Und wie unter dem Titel «Karriere bei Admiral» im gestrigen Vaterland zu lesen ist, kennt dieses Casino die politischen Köder unserer Zeit: Seit 2017 «über 150 Arbeitsplätze geschaffen […]. Nebst den Geldspielabgaben von 52,8 Millionen ist es der Gruppe nun umso wichtiger, den Erfolg zu teilen, und zwar durch gezielte Sponsoring-Aktivitäten mit lokaler Verankerung, aber auch mit sozialem Engagement für die Gemeinschaft im Fürstentum Liechtenstein.»
Da kommen einem Tränen ob so viel Wachstumsschub, Sinnfülle und Herzlichkeit! Auch wenn man bedenkt, dass alle Angestellten und Kunden von Admiral tagtäglich mit dem Fahrrad angefahren kommen.
Wir generieren in blinder Manier eklatante, zeitwidrige Widersprüche und zeigen uns ziemlich hilflos oder gar widerspenstig im Erfinden des angekündigten Fungizids gegen den laufenden Casinowildwuchs.

Am 18.11.2021, bzw. 19.11.2021, als Leserbrief in den Landeszeitungen erschienen.