27 Millionen für die Staatskasse

Franz Schädler, Triesenberg
Was sind schon 27 Millionen – knapp 2% unserer gesamten Staatseinnahmen.
Dafür setzen wir Liechtensteiner unseren mittlerweile, nach diversen Finanzskandalen, wieder hergestellten guten Ruf, erneut aufs Spiel.

Die 5 heute zugelassenen Casinos schaffen ca. 400 Arbeitsstellen, vorwiegend von Grenzgängern, die ihr Gehalt nicht in Liechtenstein versteuern. 4 weitere Casinos sind in der Wartschlaufe bzw. stecken noch im Bewilligungsverfahren.
Die Casinobranche schafft zukünftig neue soziale Abgaben bei uns und im umliegenden Ausland.
Wir Liechtensteiner müssen uns aber fragen, wer sind die Profiteure dieser Casinoseuche?
Es sind vor allem ausländische Grossaktionäre, wie z. Bsp. Novomatic Gruppe welche in über 50 Ländern weltweit in über 1800 Spielbanken engagiert ist.
Novomatic ist Nr. 1 in Europa und weltweit grösster Gaming Technologiekonzern mit jährlich 2.3 Milliarden Umsatz. In Liechtenstein machen dazu ein paar Einzelne die hohle Hand.
Was denkt sich die Politik zu dieser Casinoseuche? Wartet vielleicht der eine oder der andere auf einen lukrativen Verwaltungsratssitz?

Der Gegensatz dazu:

AHV Bezüger in Liechtenstein warten seit über 10 Jahren auf eine schon längst fällige Rentenanpassung.
Für Rentner/innen und Familien könnte mit der Einführung des Gratis-ÖV die Haushaltskasse entscheidend entlastet werden. Diese Anliegen von einem nicht so betuchten älteren Personenkreis und Familien werden mit fadenscheinigen Begründungen der finanziellen Belastung seitens der Politiker vehement abgelehnt. Liechtensteins Politiker sind dabei, eine bereits bestehende zwei Klassengesellschaft weiter auszubauen.

Wie soll es in unserem Land zukünftig weitergehen?

In seiner Neujahrsbotschaft von 2012 schrieb der damalige Regierungschef-Stellvertreter, heutiger Casino-Verwaltungsrat:
„Wir müssen uns wieder auf die Eigenschaften unserer Vorfahren besinnen- Zuverlässigkeit, Fleiss und Tüchtigkeit.“